ARISTOPHOT AKTIEN-GESELLSCHAFT

ARISTOPHOT, Photographischer Maschinendruck, Fabrikation photographischer Papiere, Buchdruck, Steindruck, Kunstverlag, Postkarten- und Stereofotoverlag. Gegründet am 1. August 1902 durch Otto Lienekampf, Taucha Bez. Leipzig, seit 2. November 1902 Gesellschaft mit beschränkter Haftung; seit 23. Dezember 1903 Aktien-Gesellschaft.

Die tägliche Verarbeitung von photographischen Papieren gleicht einem Papierband von 66 cm Breite und 2000 m Länge. Wegen der Länge der Papierrollen wurden diese als “Kilometerrollen” benannt und die Herstellung als „Kilometer-Photographie“ bezeichnet. Niederlassungen der Aristophot A.-G. gab es in Berlin und in Bachgaden bei Zürich (Schweiz). Die Aktien-Gesellschaft Aristophot ging hervor aus der photographischen Abteilung der Anstalt für vervielfältigende Künste, die von ihrem Inhaber Otto Lienekampf, Taucha Bez. Leipzig, bereits im Oktober 1902 in ein selbständiges Unternehmen als Aristophot, Photographische Maschinendruckanstalt m. b. H. umgewandelt wurde.

Das Unternehmen entwickelte sich ungewöhnlich schnell, wodurch die Gesellschaft sich zum Ankauf der Photo-Aktien-Gesellschaft in Bachgaden bei Zürich (Schweiz) genötigt sah, um sich durch den Bezug eines ständig gleichmässigen, photographischen Papiers von stets gleichartiger und vorzüglicher Qualität von allen Schwankungen des photographischen Marktes unabhängig zu machen. Durch Angliederung eines zweiten Unternehmens in Berlin entstand die Aktien-Gesellschaft Aristophot, mit der Abteilung Berlin, vormals Adolph Engel.

Die Aktien-Gesellschaft Aristophot unterhielt ein sehr bedeutendes Verlagsgeschäft für Künstler- und Ansichtspostkarten, Kunstblätter und Stereoskopen und betrieb ein sehr bedeutendes Geschäft mit photographischen Entwickelungspapieren. Die Hauptfabrikation der Buch- und Steindruckerei bestand in der Herstellung feinster Kataloge und Bilder als Spezialität. Die photographisch-technischen Einrichtungen waren durchweg neuartig und beruhten auf eigenen Patenten, z. B. Reproduktionen auf geringempfindlichen photographischen Papieren, die auf rein maschinellem Wege belichtet, entwickelt, gewaschen und getrocknet wurden.
 
1909 wurde die Aktien-Gesellschaft Aristophot, Taucha Bez. Leipzig, von der 1904 gegründeten Luxuspapierfabrik Albrecht & Meister A.-G., Berlin, übernommen

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Die NPG Neue Photographische Gesellschaft A.-G., Berlin-Steglitz und die Aristophot A.-G., Leipzig (später Albrecht & Meister A.-G., Berlin) standen in Konkurrenz zueinander, wobei die  NPG die bedeutendste Fotofabrik der Welt war.